
Alle Jahre wieder
Nicht nur das Christkind kommt jedes Jahr pünktlich zu Weihnachten, nein auch auf den Besuch von Nikolo und Krampus in der Adventszeit können wir uns getrost verlassen.

Bischof Nikolaus von Myra
Der Heilige Nikolaus ist dabei ein gern gesehener Gast bei allen Kindern, bringt er doch – außer vielleicht ein paar Ermahnungen – vorwiegend kleine Geschenke und Süßigkeiten mit. Seine Herkunft ist den meisten unter uns bekannt. Als Bischof von Myra lebte das historische Vorbild das heutigen Sankt Nikolaus Ende des dritten und Anfang des vierten Jahrhunderts n. Chr. in Kleinasien, etwa 100 km südwestlich von Antalya. Um sein Leben und Wirken ranken sich zahlreiche Legenden. Sicher ist, dass Bischof Nikolaus während der Christenverfolgungen im Jahr 310 gefangengenommen und gefoltert wurde und dass er sich Zeit seines Lebens besonders der Armen annahm – sein ererbtes Vermögen verteilte er großzügig an die, die in Not waren.

Der Nikolaus
Aus dieser Großzügigkeit des Heiligen Nikolaus rührt auch der Brauch, Kinder mit kleinen Gaben zu beschenken. Ursprünglich waren dies Nüsse, Mandarinen, Äpfel und Lebkuchen – da und dort auch ein spezielles Gebildbrot aus Germteig.

Krampus & Co
Begleitet wird der Heilige von eher furchteinflößenden Gehilfen – bei uns sind dies die Krampusse, die zwar mit den Perchten verwandt sind, aber nur in Verbindung mit dem Nikolausbrauchtum vorkommen. Sie jagen oft schon am Vorabend des Nikolaustages wie eine Wilde Jagd durch Dörfer und Städte, bevor sie vom Nikolo „gezähmt“ werden.


Zur Ausstattung eines Krampusses in unserer Gegend gehören traditionell die folgenden Utensilien:
- Ein Mantel bzw Anzug aus Schaf- oder Ziegenfell
- Eine kunstvoll geschnitzte Holzmaske („Lårvn“) aus Zirben- oder Lindenholz mit echten Hörnern von Widdern, Steinbock oder Ziegenböcken.
- Schwere Kuh- oder Balkenglocken, sogenannte Rollen, die am Gürtel getragen werden und einen Höllenlärm machen. Auch Ketten gehören zur Orchestrierung im Krampusorchester.
- Ein Rossschweif oder ein Kuhschwanz
- Eine Weidenrute
- Eine Kraxn, die auf dem Rücken getragen wird und in die der Sage nach die bösen Kinder gesteckt werden.

Eine ganze Krampus-Gruppe zusammen mit Nikolaus und eventuellen anderen Begleitern, wie z.B. einem Engel, wird als Pass bezeichnet. Besonders im Gasteiner Tal ist der Brauch weit verbreitet: 80 bis über 100 Passen sind dort am 5. und 6. Dezember von Haus zu Haus unterwegs.




Bei uns hat es sich in den letzten Jahren eingebürgert, die Krampusgruppen in riesigen Umzügen zu bestaunen, die oft schon zwei bis drei Wochen vor dem eigentlichen Nikolotag stattfinden. Besonders bekannt sind dabei die Läufe in Villach und Klagenfurt.
Am Krampus-Abend selbst ist es heutzutage gar nicht mehr so leicht, einen Krampus zu entdecken.
Aber solltest Du Dich doch nach einem Krampus sehnen und Schwierigkeiten haben, einen zu finden, komm doch einfach bei uns vorbei.
Die Winze-Pass geht nämlich um…
Semmel- und Brioschkrampusse warten geduldig darauf, vernascht zu werden. Und auch andere kleine Köstlichkeiten rund um Nikolo und Krampus gibt es zur Auswahl. Süße Desserts, Sacherwürfel und herrlich adventliche Lebkuchen lassen Sie den Geschmack der Vorweihnachtszeit erleben, Vanillekipferl und Teegebäck verkürzen die Wartezeit auf den Nikolo.

Genieße die Nikolo- und Krampustage und tauche ein in das reiche Brauchtum unserer Region. Angst brauchst Du ja wirklich keine zu haben. Du warst doch das ganze Jahr über brav …. oder?