
Unser Wörthersee ist wohl einer der schönsten und wärmsten Seen Europas und wir schätzen uns äußerst glücklich, gerade hier zu leben.
Seien Sie hiermit herzlich eingeladen auf eine Tour durch unsere unmittelbare Heimat und erfahren Sie mehr über dieses herrliche Gewässer am Südrand der Alpen.
Also – los gehts! Viel Vergnügen!

Der Ursprung
Der Sage nach rann das Wasser des Sees ja aus einem kleinen wunderlichen Fass in ein blühendes Tal, das allerdings von gotteslästernden Frevlern bewohnt war. Kein Flehen konnte den Fluss des Wassers stoppen, bis wirklich alles überschwemmt war. Zum Beweis: An stillen Abenden kann man – wenn man Glück hat – auch heute noch Kirchenglocken aus der Tiefe vernehmen…


Sollte Ihnen diese Geschichte zu unheimlich sein oder nicht zu hundert Prozent glaubhaft erscheinen, haben Geologen für die Existenz unseres Wörthersees noch eine andere Erklärung:

In der Eiszeit schob sich der bis zu tausend Meter mächtige Draugletscher in das schon bestehende Tal der Wörtherseefurche und verbreiterte und glättete diese gewaltige Bruchlinie. Danach bahnte sich die Glan, ein Unterkärntner Fluss, der in die Gurk und später in die Drau mündet, einen neuen Weg in Richtung Süden. Sie häufte große Schottermassen an und versperrte damit das Tal.


So entstand ein mächtiger See, der Vorläufer des Wörthersees, mit dem die Drau nicht mehr in Verbindung steht. Bei Rosegg, unweit von Velden, kommt sie dem See zwar ziemlich nahe, macht aber mit einer energischen Flussbiegung in Richtung Rosental kehrt.


Die größte Badewanne Österreichs
Sehr zur Freude der Fremdenverkehrsindustrie zählt der Wörthersee also zu den schwach durchfluteten Seen. Während bei anderen Gewässern die gesamte Wassermenge im Wechsel der Jahreszeiten zirkuliert, findet eine solche Durchmischung im Wörthersee nur bis in eine Tiefe von 50 m statt. Dadurch bleibt der 85,2 m tiefe See im oberen Bereich wohlig warm. Eine Wassertemperatur von 26°C ist im Sommer keine Seltenheit, und die Badesaison dauert von Ende Mai bis in den September, manchmal noch länger.

Damit gehört der größte der etwa 1200 Kärntner Seen (er liegt auf 439 m Meereshöhe) auch gleichzeitig zu Europas wärmsten Badeseen.
Nur kleine Bäche und unbedeutende Rinnsale speisen den See. Das meiste Wasser schafft der Reifnitzbach herbei, der einen Teil des Keutschacher Tales entwässert.
Alle Zuflüsse des Wörthersees zusammen würden übrigens mehr als neun Jahre brauchen, um das leere Becken aufzufüllen.
Die Schwimmbecken
Der 16,5 km lange und 1,7 km breite Wörthersee wird durch Bodenwellen und Halbinseln in drei Becken gegliedert:

Einem westlichen, das von Velden aus bis Pörtschach reicht, folgt ein kleineres Becken, das mit Maria Wörth abschließt. Ein weiteres Seebecken reicht bis zum flachen Ostufer, wo die Stadt Klagenfurt dem See unaufhaltsam näher rückt.
Schifffahrt am See
Schon in der ersten Hälfte des 16. Jhdts. ließen die Kärntner Stände eine Wasserstraße zwischen See und Stadt bauen, den heutigen Lendkanal, um damit den Graben der Stadtbefestigung zu fluten. Damals beanspruchten die Klagenfurter auch das Schifffahrtsmonopol im Kanal und auf dem See.

Um 1700 umfasste die Flotte der Stadt um die 100 Schiffe und zahlreiche Flöße. Damals verdiente der Lendhafen am Villacher Tor seine Bezeichnung noch wirklich. Seit dem 18. Jahrhundert durften auch Bauern mit eigenen Schiffen den See befahren, der bis zur Zeit der Eisenbahnen als Verkehrs- und Transportweg einige Bedeutung hatte.


Mit dem Bau der Eisenbahn und mit der Errichtung besserer Straßen kam der Fremdenverkehr ins Land.
Trinkwasserqualität
Aus verträumten Dörfern am Ufer wurden rasch wachsende Gemeinden. Bald war das ohnehin labile biologische Gleichgewicht des Wörthersees empfindlich gestört. Erst als es schon beinahe zu spät war, wurden Kläranlagen und Ringleitungen verlegt. Die berühmteste Badewanne Österreichs konnte also wieder zuversichtlich in die Zukunft blicken. Heute gibt die Wasserqualität des Sees Grund zur Freude – das kühle Nass ist tatsächlich so rein, als stamme es aus einem Trinkwasserfass. Für seine See-Reinhaltungsmaßnahmen wurde Kärnten daher im Jänner 1991 in London mit dem europäischen „for tomorrow“-Award ausgezeichnet.

Wie unser See zu seinem Namen kam
Lange blieb der Wörthersee namenlos. Es war wohl nicht nötig für die wenigen Bauern und Fischer, die rund um den See zu Hause waren, dieses Naturjuwel zu benennen.
Schließlich aber ordneten sich die Ortschaften die Bezeichnungen des Gewässers in schöner Bescheidenheit gegenseitig zu: Die Veldener sprachen vom Pörtschacher See und die Maria Wörther vom Klagenfurter See.

Am Ende gab aber eben dieses Maria Wörth dem See seinen Namen: Werder-See. Das mittelhochdeutsche Wort “Werde” bedeutet “Insel”. Der slowenische Name von Maria Wörth – Otok, die Umflossene – weist darauf hin, dass die Halbinsel dereinst eine wirkliche Insel war.
Tatsächlich besteht die heutige Landbrücke erst seit 1770. Damals sank der Wasserspiegel des Sees, weil die Glanfurt reguliert wurde, um das Sumpfgelände südlich von Klagenfurt trockenzulegen.

Sommerfrische
Der warme See und das liebliche Umland ziehen nicht nur heute viele Gäste an; bereits im 19. Jahrhundert fühlten sich die Sommerfrischler – und dabei vor allem die Künstler – am Wörthersee wohl. So verbrachten etwa Gustav Mahler in Maiernigg, Johannes Brahms in Pörtschach und Alban Berg in Schiefling bei Velden so manchen Sommer und ließen sich von der himmlischen Landschaft inspirieren. Zurück blieben Geschichten und die typische Wörthersee-Architektur, die einzigartig und Kennzeichen unserer Gegend ist.

Die Landschaft
Die Stadt drängt zum See: Kaum eine Landeshauptstadt weist einen derartig attraktiven Naherholungsraum auf, wie das seit kurzem über 100.000 Einwohner zählende Klagenfurt.

Der Blick über die Stadt und über den See bis hin zu den Gebirgszügen der Julischen Alpen zeigt die landschaftliche Schönheit des Mittelkärntner Raumes. Der Wörthersee ist von Hügelzügen mit sanften Rücken umgeben. Nach Süden hin bilden die Karawanken mit ihrem Hauptkamm die österreichische Südgrenze zu Slowenien.
Schöne Aussichten
Im Zuge des bewaldeten Höhenrückens, der den Wörthersee am Südufer begleitet, befindet sich auf dem Pyramidenkogel in 851 m Seehöhe eine Aussichtswarte, die 2012/2013 umgebaut wurde und heute stolz den weltweit höchsten Holzaussichtsturm präsentiert. Die oberste der drei Aussichtsplattformen liegt in 70,6 m Höhe. Und wer besonders schnell wieder runter möchte, kann dies auf Europa’s höchster überdachter Rutsche tun.




Zuvor sollte man allerdings noch ausgiebig von diesem Aussichtsturm auf den Wörthersee blicken und die Seele schweifen lassen. Der See liegt wie eine Landkarte ausgebreitet zu Füßen. Das Nordufer mit den Gemeinden Velden, Pörtschach (vor allem bekannt durch die weit angelegten Parkanlagen am See) und Krumpendorf wird nicht zuletzt wegen seines internationalen Gepräges als die „Riviera Österreichs“ bezeichnet.
Sportlich, sportlich
Aber auch die Sportler kommen hier auf ihre Kosten. Eine Pionierin auf dem Gebiet des Tennis war Frau Anna Werzer, ihres Zeichens Herrscherin über das riesige Werzer-Imperium und Grand-Dame des Wörtherseetourismus der Nachkriegsjahre. Ihr ist es zu verdanken, dass Pörtschach auch heute noch zu den Zentren des Tennissports in Österreich zählt.


Man kann im und um den See zahlreichen verschiedenen Sportarten frönen – Radfahren, Wandern, Reiten, Tennis, Schwimmen, Wasserski -Fahren, Wakeboarden, Tauchen, Beach-Volleyball-Spielen, Rollerbladen, Eislaufen, Golfen….usw… ….usw… – und das im schönsten Outdoor-Stadion, das Sie sich vorstellen können!

Wahre Liebe
Ob im Frühling, Sommer, Herbst oder Winter – für uns „Einheimische“ ist und bleibt der Wörthersee unser Puls, ein nicht wegzudenkender Einfluss auf die Gestaltung unseres Lebens und eine Quelle der Inspiration und Freude. Ein Juwel, das wir niemals missen wollen, aber sehr wohl bereit sind, zu teilen…

…mit Ihnen vielleicht?
Wir laden Sie jedenfalls herzlich dazu ein!
Quellen:
“Der Wörthersee aus vergangenen Tagen” – Günther Karner, Mario Weiss
“Klagenfurt einst” – Hansgeorg Prix, erschienen bei Heyn
“Der Wörthersee” – wunderschöner Bildband von Martin und Marion Assam – www.kaerntenphoto.at